Mittels geeigneter Additive kann auf Gleitflächen eine äußerst dünne Schicht aufgebaut werden, deren Scherfestigkeit wesentlich geringer als die der Metalle ist. Sie ist unter normalen Bedingungen fest, unter Verschleißbedingungen (Druck, Temperatur) jedoch gleitfähig. So wird ein übermäßiger Verschleiß (Fressen bzw. Verschweißen) verhindert. Bei Bedarf (Metall/Metall-Kontakt) werden die Schichten durch eine chemische Reaktion ständig neu gebildet.
Zu den Verschleißschutz-Additiven gehören die extremen Pressure und Antiwear (EP / AW) Additive. Das älteste EP-Additiv ist reiner Schwefel. EP/WA_Additive sind grenzflächenaktive Stoffe und können in der polaren Gruppe u.a. die Elemente Zink, Phosphor und Schwefel in verschiedenen Kombinationen enthalten. Der bekannteste Vertreter dieser Art ist das Zinkdithioposphat – ZDDP -, das zusätzlich noch als Alterungs- und Korrosionsschutz-Additiv wirkt.
Der Antiverschleißzusatz ZDDP wirkt besonders in der Anfahrphase von Motoren. In dieser Anfahrphase liegt der Zustand der Mischreibung vor (Übergang zwischen Gleit- und Haftreibung). Dort, wo ein Metall/Metall-Kontakt vorliegt, entsteht Wärme. Die Zink-/Phosphorverbindung reagiert an der Oberfläche und bildet eine zusätzliche, vor Verschleiß schützende Schicht.