Schmieröle neigen unter dem Einfluss von Sauerstoff und Wärme zur Alterung (Oxidation). Dieser Zersetzungsprozess wird durch saure Reaktionsprodukte aus der Verbrennung und Spuren von Metallen, die katalytisch wirken (abrasiver- und korrosiver Verschleiß) noch beschleunigt. Die Zugabe von Antioxidantien bewirkt einen wesentlichen Alterungsschutz. Der Alterungsprozess, die Oxidation, kann dadurch nicht verhindert, jedoch erheblich verlangsamt werden.
Bei der Ölalterung bilden sich Säuren sowie lack-, harz- und schlammartige Ablagerungen, die größtenteils ölunlöslich sind, wie z.B. Ölkohle.
Die Alterungsschutzstoffe können auf drei Arten wirken:
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Radikalfänger (primäre Alterungsstoffe): Radikale sind Kohlenwasserstoffketten, an denen durch Kettenbruch oder Herausreißen von H-Atomen freie Valenzen entstanden sind. Hier lagert sich sofort Sauerstoff an (Oxidation). Radikalfänger sättigen (reparieren) diese „Lücken“ durch Wasserstoffübertragung vom Additiv auf die freie Valenz.
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Peroxidzersetzer (sekundär Alterungsschutzstoffe): Diese wirken erst, wenn sich bereits Alterungsstoffe (Sauerstoffverbindungen) gebildet haben. Sie wirken „sauerstoffentziehend“ und bilden unschädliche Verbindungen.
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Passivatoren / Metall-Ionen Desaktivatoren: Sie führen zum Passivieren von Eisen- und Kupferpartikeln und damit zur Beendigung bzw. Abschwächung der katalytischen Einwirkungen dieser Metalle auf den Alterungsprozess. Sie „umklammern“ die Metall-Ionen im Öl, so dass diese praktisch keine katalytische Aktivität mehr besitzen.